Zu Weihnachten habe ich das Buch „Slow Family“ von Nicola Schmidt und Julia Dibbern geschenkt bekommen und bin tatsächlich schon damit durch, weil es zu großen Teilen genau das getroffen hat, was mich schon längere Zeit beschäftigt und das hängt stark mit dem zusammen, was ich mir für das nächste Jahr vornehme:

  1. Meine eigenen Grenzen besser wahrnehmen
  2. Mehr für mich selbst tun
  3. Mehr Zeit in der Natur verbringen
  4. Mich von anderen Erwartungen und Vorstellungen nicht einengen lassen

Meine eigenen Grenzen besser wahrnehmen und mehr für mich selbst tun

Eigentlich sind die ersten beide Punkte sehr eng miteinander verbunden. Ich habe in der letzten Zeit sehr oft gemerkt, dass ich ein extrem hohes Stresslevel hatte. So lange alles so lief, wie geplant, war dann auch alles in Ordnung und ich konnte gut damit umgehen. Forderte aber mein Sohn mal etwas mehr Aufmerksamkeit, als ich es gewohnt war, konnte ich schon mal laut werden, was mir immer im Nachhinein sehr leid tat. Wir verbrachten nach so einem lauten Ausbruch von mir viel Kuschelzeit miteinander und ich streichelte meinen Sohn manchmal stundenlang und machte mir Vorwürfe. Ich nehme mir für das nächste Jahr vor, es nach Möglichkeit nicht mehr so weit kommen zu lassen. Dafür muss ich aber meine eigenen Grenzen besser wahrnehmen. Wenn ich merke, dass ich gestresst oder angespannt bin, muss ich wenn es irgendwie geht, etwas für mich tun und sei es nur eine Minute bewusst zu atmen und dies einfach nur wahrzunehmen oder eben zu baden, einen Tee zu trinken oder was mir sonst so gut tut. Wenn ich mir das selbst zugestehe, kann ich ruhiger sein im Umgang mit meinem Sohn und ein „Trotzanfall“ bringt mich nicht gleich aus der Fassung. Auch möchte ich damit zusammenhängend mehr Hilfe annehmen. Das meine ich in Bezug auf meinen Sohn, aber auch für mich selbst. Nicht nur ich gehe gut mit meinem Kind um, das tun auch andere, wenn auch auf eine andere Art und Weise. Manchmal fällt es mir schwer, das zu akzeptieren, aber genau da möchte ich mir nun mehr Mühe geben.

Mehr Zeit in der Natur verbringen

Natalie und Noah begrüßen ein Pferd. Noah ist in der Tragehilfe von emeibaby.

Ich merke immer wieder, dass ich gewohnheitsmäßig und irgendwie auch faul, finde ich, einfach drinnen bin. Dabei stelle ich immer wieder fest, wie gut doch die frische Luft tut und auch die Spaziergänge im Wald mir tun. Auch Noah ist dort auf einmal ein ganz anderes Kind, viel freier und voller Ideen. Ich muss ihn draußen auch nicht ständig einschränken, was die Lautstärke beim Spielen angeht. Das nervt mich und ihn natürlich auch. Draußen im Wald oder Park kann er schreien und stampfen wie er möchte. Ich möchte mich dort auch mehr zurückhalten, ihm mehr Freiheiten lassen. Er kann sich dort austoben, was sich dann auch wieder positiv auf das Schlafen auswirkt. Nach viel Zeit, die wir draußen verbracht haben, ist er müde und hungrig. Nach einem guten Essen, funktioniert das Einschlafen viel besser, wodurch ich selbst dann letztendlich viel entspannter bin, weil ich selbst Zeit für mich und meinen Mann habe.

Igor und Noah klettern auf ein Tipi.

Mich von anderen Erwartungen und Vorstellungen nicht einengen lassen

Alle Menschen haben Erwartungen, an sich selbst und an andere. Die Erwartungen an andere sind häufig einengend für diese Menschen, denn niemand kann die Situation eines Menschen so gut verstehen, wie er selbst. Niemand kennt die eigenen Beweggründe für Handlungen so gut, wie er selbst. Wie soll also eine andere Person verstehen, warum ich mich so verhalte, wie ich es tue? Das, was andere von mir erwarten passt genau zu deren Vorstellungen, aber eben nun mal nicht zu meinen Vorstellungen vom Leben. Ich möchte mir im nächsten Jahr das immer wieder klar machen, damit ich mich von den Erwartungen, die andere an mich, nicht so sehr einengen lasse. Ich denke, dass ich dadurch entspannter werde. Vielleicht werden ein paar Menschen um mich herum das nicht verstehen, aber alle wirklichen Freunde werden das tun.

Was habt ihr für Vorsätze für das nächste Jahr?

Ich wünsche euch einen guten Rutsch!