Ich glaube, dass alle Eltern diese Tage kennen, an denen einfach nichts mehr geht. Mein Sohn hat heute Nacht durchgeschlafen, aber ich konnte nicht schlafen. Dementsprechend erschöpft bin ich heute. Außerdem merke ich, dass ich endlich Frühling, wärmere Temperaturen und mehr Sonne brauche. Der Vitamin-D-Mangel des Winters macht sich gerade deutlich bemerkbar und ich habe keine Lust mehr auf Regen und Kälte. Am liebsten hätte ich mich heute den ganzen Tag im Bett verkrochen, aber das ist ja schlecht möglich. Immerhin durften wir bis halb acht schlafen, das war schon sehr angenehm. Doch auch dann wollte ich wegen des wenigen Schlafs nicht aufstehen. Ich war mies gelaunt und schaffte es auch nicht, dass mein Sohn und mein Mann davon nichts abbekamen. Es tat mir Leid, doch ich wusste auch nicht, was heute los war. Ich blieb noch liegen während mein Mann das Frühstück machte. Ich war so erschöpft und das schon am Morgen. Wie sollte das nur im Laufe des Tages noch werden? Nach dem Frühstück wäre ich gerne direkt wieder ins Bett gegangen, hätte die ganzen Probleme mit der Suche nach einem Kindergartenplatz und das Lernen für Klausuren am liebsten vergessen. Doch leider war das nicht möglich und vieles stresst mich unterbewusst fast kontinuierlich, sodass nur schwer zur Ruhe kommen kann. Denn wie soll ich mich für einen Job nach der Ausbildung bewerben, wenn wir noch nicht einmal einen Kindergartenplatz für unseren Sohn haben. Werden wir überhaupt einen Platz bekommen? Im Moment scheint das in Oldenburg sehr schwierig zu sein, was mein Stresslevel nicht gerade senkt. Irgendwie war ich heute ein Miesmuffel und habe keine konkrete Ahnung, warum. Noah ist endlich wieder gesund, nachdem er krank war, nur noch eine Woche Schule und Wochenende. Aber vielleicht hat auch jeder einmal so einen Tag. Nur wenn ich gerade in so einem Tag drin stecke, ist das einfach nur ätzend und ich will dann nur noch, dass der Tag vorbei geht. Egal, ob das mein einziger freier Tag in der Woche und unser einziger Familientag war. Alle Eltern kennen diese Erschöpfungszustände, die unweigerlich irgendwann kommen. Sie kommen und gehen. Ich bin froh und dankbar, dass ich meinen Mann an meiner Seite habe, der mich sehr viel unterstützt und mir viel abnimmt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schwierig das für Alleinerziehende sein muss, die keine oder wenig Hilfe im Alltag haben. Jetzt bin ich jedenfalls erleichtert, dass der Tag bald vorbei ist, denn morgen wird alles schon wieder besser sein.