Lieber Leser, Liebe Leserin, diese Blogreihe ist in der Gegenwartsform geschrieben. Das liegt daran, dass ich diese Artikel während meiner Schwangerschaft als eine Art Tagebuch monatlich verfasst habe. Inzwischen ist meine Schwangerschaft bereits vorüber und ich sammele im Wochenbett wieder Kräfte. Während dieser Zeit, soll dich diese Blogreihe begleiten. Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen!


Letztendlich geht der sechste Schwangerschaftsmonat genauso weiter wie der fünfte Monat geendet hat: Ziemlich unspektatulär. Doch das ist schließlich auch das Beste, was mir passieren kann. Ich habe keinerlei körperliche Beschwerden. Ich fühle mich noch nicht einschränkt durch den langsam wachsenden Bauch. Aber ich habe auch weiterhin einen verhältnismäßig kleinen Babybauch. Und trotzdem bin ich glücklich, dass er langsam größer wird und damit die Schwangerschaft immer sichtbarer. Dennoch erkennt es kaum jemand, denn durch den Wintermantel ist er so gut wie nicht erkennbar.

Weiterhin tut mir die Auszeit im Yoga sehr gut. Nicht nur die Yogaübungen an sich helfen mir, mich etwas zu entspannen und gelassener zu werden, auch die Entspannung am Anfang und Ende tut mir sehr gut. Wir machen außerdem Übungen zum Durchhalten und zur Wehensimulation, die mir für die Geburt helfen sollten. Ich bin gespannt auf die Geburt, aber auch froh, dass ich noch etwas Zeit bis dahin habe.

Ich wünsche mir diesmal eine Geburt so ganz anders als die Geburt, die ich mit Noah hatte. Kein Wunder… Aber ich lese nun Bücher zum Thema Geburt und spreche viel mit meiner Hebamme darüber. Ich versuche auch weiter, die letzte Geburt zu verarbeiten und damit abzuschließen. Ich werde mir auch immer klarer darüber, was ich mir eigentlich für die Geburt wünsche. Und auch was ich brauchen würde, damit sie genau so werden könnte, wie sie in meiner Vorstellung ist. Ich möchte mit meinem Mann darüber sprechen, aber für ihn war das Thema noch weit weg und so sagt er meist nur: "Hauptsache, du fühlst dich wohl." oder so ähnlich. Das ist für mich zu dem Zeitpunkt anstrengend, weil ich mir einen Gesprächspartner wünsche und eigentlich auch nur ihn, weil er schließlich bei der Geburt dabei sein sollte.

Kurz vor der nächsten Vorsorgeuntersuchung bekomme ich auf einmal Schmerzen in einem Augen und es beginnt abends zu eitern und zu verkleben. Mir ist schnell klar, dass ich eine Bindehautentzündung habe und mache mir Sorgen. Ausgerechnet am Wochenende treten die Symptome auf. Also muss ich am nächsten Morgen zur Notdienstpraxis, wo ich von dem Arzt ein lokales Antikbiotikum in Form einer Salbe und Tropfen verschrieben bekomme. Dadurch werden Symptome und Schmerzen glücklicherweise schnell weniger.

Im 6. Monat steht auch die erste und einzige geplante Ultraschalluntersuchung an. Ich hätte am liebsten gar keine Untersuchung gehabt, aber meine Hebamme für die Geburt wollte gerne, dass grobe Fehlbildungen vor der Geburt weitestgehend ausgeschlossen sind. Also lasse ich mich darauf ein, denn ich kann mir nicht vorstellen, mein Kind ohne sie als Hebamme zu gebären.

Bei dem Termin bei meiner Frauenärztin wird auch direkt die Vorsorge mitgemacht und so muss ich mich auch wiegen, und habe 3kg zugenommen. Es ist ein Schock für mich im ersten Moment. Natürlich ist mir bewusst, dass Waagen unterschiedlich sind und auch, dass jede Zunahme an Gewicht für mich gut ist. Trotzdem ist es erstmal ziemlich viel für mich.

Die Ultraschalluntersuchung will ich zunächst so kurz wie möglich halten und möchte daher nur die kleine Untersuchung, ob die Entwicklung im Allgemeinen zeitgemäß ist. Im Gespräch mit meiner Ärztin stellt sich aber heraus, dass ich das große Screening brauchen würde, damit sie tatsächlich nach Fehlbildungen gezielt schauen könnte. Ich willige also ein, auch wenn es mal wieder eigentlich nicht das ist, was ich möchte, aber gut… Beim Schallen ist jedenfalls alles in Ordnung. Keinerlei Auffälligkeiten, zeitgerechte Entwicklung und zumindest momentan Schädellage. Ich bin erleichtert, denn so steht der Hausgeburt eigentlich nichts mehr im Weg.

Der restliche sechste Monat vergeht dann ohne besondere Vorkommnisse. Ich fühle mich sehr gut und bin froh, dass ich bisher keine Nierenschmerzen habe, wie es aus der Schwangerschaft mit meinem Sohn kenne. Das Yoga scheint mir dahingehend wirklich gut zu tun.

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