Lieber Leser, Liebe Leserin, diese Blogreihe ist in der Gegenwartsform geschrieben. Das liegt daran, dass ich diese Artikel während meiner Schwangerschaft als eine Art Tagebuch monatlich verfasst habe. Inzwischen ist meine Schwangerschaft bereits vorüber und ich sammele im Wochenbett wieder Kräfte. Während dieser Zeit, soll dich diese Blogreihe begleiten. Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen!


Die Zeit vergeht wie im Flug. Die Übelkeit wird weiterhin weniger und wir wagen immer größere Abstände bei der Akupunktur. Weihnachten steht vor der Tür und damit zwangsläufig auch eine Pause von einer Woche mit den Nadeln. Zwischen den Jahren soll ich noch einmal damit behandelt werden bevor ich einen Versuch ohne jegliche Hilfe wage. Ich fühle mich zunehmens besser und habe gefühlt jeden Tag mehr Kraft. Die Übelkeit laugt mich nicht mehr so aus. Ich kann wieder mehr essen, habe weniger Probleme damit, dass ich etwas nicht vertrage. Das macht vieles einfacher!

Mein Bauch wächst langsam aber stetig weiter, doch noch ist für andere kaum etwas davon sichtbar. Nur ich spüre und sehe die Veränderungen meines Körpers. Ich kann die Grenzen meiner Gebärmutter meistens sehr gut tasten und spüre auch immer mehr die Bewegungen meines Babys. Immer noch ganz sanft und leicht, denn sie wirken noch sehr gedämpft durch das Fruchtwasser.

Die nächste Vorsorge kommt, doch nun kenne ich den Ablauf und bin weniger nervös. Ich spüre irgendwie, dass alles gut ist. Mein Baby wächst beständig und wir können wieder die Herztöne hören. Mein Sohn will unbedingt dabei sein und ist ganz gespannt und ruhig, als wir nach dem Baby hören. Ich habe außerdem etwas zugenommen, das freut mich. Ich weiß, dass ich zunehmen muss, da ich nun ein deutlich geringeres Ausgangsgewicht habe als noch bei meinem Sohn. Und bei ihm habe ich in der Schwangerschaft kaum zugenommen.

Über Silvester sind wir in Hessen bei meiner Familie und ich genieße die Zeit, auch wenn es immer etwas stressig ist. So ist das auf Heimatbesuch, am liebsten möchte ich alle sehen, doch es immer so wenig Zeit und die Entspannung kommt dann meistens eben doch zu kurz. Es ist trotzdem eine schöne Auszeit, einfach mal hier rauszukommen. Und ich bin froh, dass es weitestgehend ohne Übelkeit geht. Ich habe morgens nicht mehr das Gefühl lange liegen zu müssen, nachdem schon im Bett eine Kleinigkeit gegessen oder getrunken habee. Ich muss nicht mehr immer etwas zu essen dabei haben und kann unser gemeinsames Essen im Restaurant genießen. Ich kann das Essen wieder genießen!

Es ist für mich eine große Erleichterung. Auch wenn ich die Essstörung nun schon ein paar Jahre hinter mir gelassen hatte, so war diese ständige Übelkeit doch eine Belastung. Immer wieder stand die Frage nach hochkalorischer Zusatznahrung im Raum und ich wehrte mich innerlich so sehr dagegen und wollte sie nur im größten Notfall einnehmen. Ich bin so froh, dass ich es nun ohne geschafft habe. So erinnert diese mich doch an die Zeit mit der Essstörung und an diesen Punkt will ich nicht wieder zurück. Es hätte sich für mich wie ein Rückschlag angefühlt, auch wenn ich eigentlich weiß, dass es etwas ganz anderes ist, dass die Situation eine ganz andere ist.

Und so vergeht auch der 4. Monat wie im Flug und ich hoffe, dass ich bald einen Platz im Yogakurs bei meiner Hebamme bekommen würde. Yoga tat mir auch bei der Übelkeit manchmal gut und zentrierte mich wieder. Die ruhige Atmung gab mir Kraft und Gelassenheit. Außerdem hoffe ich im Yoga einen Ausgleich zu finden, der mir in dem Moment fehlt. Ich hatte immer regelmäßig Sport gemacht. Das war zunächst durch meine Sprunggelenksfraktur weggefallen und jetzt durch die Schwangerschaft bzw. die Übelkeit. Ich mache leichte Dehnungsübungen aus dem Yoga und spüre, dass es mich etwas entspannt. Doch ich will weitere Übungen lernen, die ich auch in der Schwangerschaft gut machen kann.

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