Wir, mein Mann und ich, spielen sehr gerne Gesellschaftsspiele und weil wir das so gerne tun, haben wir auch ziemlich viele Spiele zu Hause. Und da alles, was wir machen, spannend für unseren Sohn ist, möchte er am liebsten auch damit spielen. Doch wie soll ein zweijähriges Kind Carcasonne oder Monopoly spielen? Oder Uno oder Schach? Das ist gar nicht so schwer, wenn man die Regeln nur etwas anders gestaltet und damit das Spiel vereinfacht.

Ich möchte euch ein paar Beispiele geben, wie ihr eure Spiele auch schon mit euren Kindern spielen könnt.

Carcasonne

Für alle, die Carcasonne nicht kennen, möchte ich euch kurz das Spiel beschreiben. Man zieht im Laufe des Spiels immer wieder eine Karte und muss diese anschließend passend an die schon gelegten Karten anlegen. Dabei werden Städte, Straßen, Klöster und Wiesen gebaut. Indem man seine eigenen Spielfiguren sinnvoll auf die Karten setzt, bekommt man schließlich nach einem bestimmten System Punkte für alles, was gebaut wurde und worauf die eigenen Figuren standen. Ziel des Spiels ist es, möglichst mehr Punkte zu sammeln als die Gegenspieler.

Da wir das Spiel mit einigen Erweiterungen haben und es somit einen großen Karton hat, ist das Spiel für unseren Sohn sehr spannend. Am Anfang hat er nur die Karten ausgeräumt, in den Beutel gelegt und wieder ausgekippt. Mittlerweile habe wir eine Art Puzzlespiel daraus gemacht, sodass die Karten jetzt gezogen werden und danach passend angelegt werden müssen, sodass eine Stadtseite beispielsweise auch eine andere Stadtseite angelegt wird und nicht an ein Wiesenstück. Um es noch weiter zu vereinfachen, könnte man einfach die Karten nebeneinander legen ohne irgendwelche Regeln, außer dass sie gerade liegen müssen. Wenn man möchte, kann man auch der Reihe nach aus dem Beutel ziehen, was aber je nach Alter des Kindes noch schwer sein kann. Auch die Kartenanzahl ist variierbar.

Monopoly

Monopoly hat ebenso einen großen Karton, was die Spannung erhöht, was wohl drin sein könnte. Zunächst dachten wir: „Nein, bitte nicht. Dann fliegt hier überall das Spielgeld herum.“ Doch in Begleitung funktioniert auch das tatsächlich wider Erwarten richtig gut. Wir legen das Spielbrett auf den Boden und jeder darf sich eine Spielfigur aussuchen. Dann bekommt jeder einen Würfel. Der Reihe nach wird gewürfelt und mein Sohn rückt hier seine Figur vor, während wir gemeinsam zählen. Wieder am Start angekommen, ist das Spiel fertig. Hier könnte man auch nur eine Figur nehmen. Das Kind könnte würfeln und ich würde die Figur weiterrücken und dabei zählen. Es gibt hier noch viele weitere Möglichkeiten, wie das Spiel verändert werden, sodass es für Kinder genutzt werden kann.

Uno

Wir spielen sehr gerne Uno und irgendwann lag das Spiel auf dem Tisch und unser Sohn hat sich die Karten geschnappt und sie über eine Stunde hin- und hergelegt, wieder in Schachtel, wieder heraus, auf zwei Stapel, herumdrehen, …

Da war er noch nicht einmal ein Jahr alt. Diese Situation zeigt auch wieder, dass kleine Kinder sich schon länger mit einer Sache beschäftigten können, als wir überhaupt ahnen. Voraussetzung ist nur, dass sie neugierig darauf sind und daran interessiert sind, was auch erklärt, warum sie bei Aufgaben, die wir ihnen geben, meist nicht lange dabei bleiben. Ich schweife ab… Jedenfalls könnte man hier alle Karten nach Farben sortieren. Spannend ist dies, wenn die Kleinen gerade dabei sind, die Farben zu lernen. Außerdem man bei einem vermischten Stapel wieder alle Karten auf die gleiche Seite drehen. Schön ist bei Uno auch die Junior-Variante mit Tieren statt Zahlen. Tiere sind weniger abstrakt für Kinder als Zahlen. Sonderkarten, wie „2-Ziehen“, „Aussetzen“ und „Wünschkarte“ könnte man anfangs auch einfach weglassen.

Schach

Bei Schach stellen wir gerne die Figuren passend zu den Feldern oder eben genau versetzt. Das heißt alle weißen Schachfiguren müssen auch auf weißen Feldern stehen, die schwarzen Figuren stehen entsprechend auf schwarzen Feldern. Versetzt könnte man alle weißen Figuren auf schwarze Felder setzen und umgekehrt.

Fazit

Alle Spiele, die wir als Erwachsene so spielen, können für Kinder einfacher gemacht werden. Durch diese Veränderung können sie auch schon ganz jung mit unseren Spielen etwas anfangen. Je älter sie werden und je weiter sich ihre Gehirnstrukturen entwickeln, können mehr Regeln hinzukommen und das Spiel kann an Komplexität gewinnen. Für uns als Eltern, die gerne Gesellschaftsspiele spielen, macht das viel Spaß und ich freue mich schon auf die nächsten Jahre!