Was war 2018 für mich? Ich glaube, das könnte länger werden, denn dieses Jahr war voller Ereignisse. Es hatte so unglaublich schöne, intensive Momente und so einige Momente voller Wut und Traurigkeit.

2018… ein Jahr wie kein anderes. Nein, wirklich nicht. Es hat mich gefordert in jeder Hinsicht. Es war v.a. emotional eine Herausforderung. Zunächst war im ersten halben Jahr noch eine wunderschöne Schwangerschaft mit meiner Tochter, die ich sehr genießen durfte. Eine Schwangerschaft, die größtenteils frei von Ängsten und Sorgen war. Eine Schwangerschaft voller Vertrauen in mich und meinem Körper. Vertrauen in die Kraft, die in mir steckt.

Zweifelnde Stimmen bzgl. der geplanten Hausgeburt nach dem Kaiserschnitt meines Sohnes überhörte ich gerne. Aber manchmal ließen sie mich dann doch nicht kalt. Was, wenn doch etwas schief gehen würde? Was, wenn es die falsche Entscheidung wäre? Doch ich fand mein Vertrauen immer wieder. Ich hatte Unterstützung von vielen Seiten und war ganz bei mir und meinem Baby. Und so habe ich unsere Tochter zu Hause im Wohnzimmer geboren. Es war eine wunderbare Geburt. Eine Geburt, die viele Wunden der Geburt meines Sohnes heilte. Eine Geburt, die mir zeigte, dass ich spüren kann, was ich brauche.

Diesen ganz wichtigen Teil des Jahres mit Schwangerschaft und Geburt habe ich hier und jetzt sehr kurz gefasst, auch wenn er natürlich sehr viel Raum eingenommen hat. Mehr darüber kannst du aber in den Berichten über meine Schwangerschaft und dem Geburtsbericht nachlesen.

Doch immer wieder war 2018 auch ein Jahr nahe der Überforderung. Ich hatte Angst zu versagen. Angst. Einfach nur Angst. Und konnte nicht mal benennen, warum und wovor. Ich wusste nur, sie ist da und muss gehört werden. Ich hatte Angst meinem Sohn nicht mehr gerecht werden zu können. Ich hatte Angst vor dem Leben mit zwei Kindern und auch, wie es wieder mit Baby sein würde.

Und dann hatte ich Angst alleine zu sein. Ich fühlte mich einsam und im Stich gelassen. Ich hatte auch immer wieder das Gefühl als würde mich niemand verstehen. Klar wusste ich, dass das nicht stimmt und das sagte ich mir auch immer wieder. Genauso wie, dass ich die einzige Frau in dieser Situation bin und doch fühlte ich mich allein.

2018 hat mir vieles gezeigt. Es hat mir gezeigt, dass die Menschen, die ich am meisten liebe, mich eben auch am meisten verletzen können. Es hat mir gezeigt, wie stark ich bin. Ich durfte merken, dass meine Vergangenheit die Vergangenheit ist und nicht wieder kommt. Dass ich mich verändert habe. Dass sich das jahrelange Kämpfen gelohnt hat. 2018 hat mir gezeigt, was ich kann und was ich brauche. Es hat mir gezeigt, was wirklich wichtig ist. Und doch auch einige Fragen offen gelassen. Wo soll es hingehen? Was ist mein Weg, unser Weg? Ich weiß es nicht.

Und doch weiß ich, dass ich eigentlich niemals alleine sein werde. Ich weiß, wer immer an meiner Seite ist und wer mit mir und für mich kämpft, wenn ich es nicht mehr kann. Ihr lieben Menschen in meinem Leben, ihr wisst, dass ihr gemeint seid: Ich danke euch! Von ganzem Herzen. Für die Geduld. Ja, manchmal die tauben Ohren, wenn ich wüte und schimpfe und alles, was ich sage gar nicht meine. Danke, dass ihr trotzdem da seid. Dass ich weiß, ich muss nichts. Alles, was ich habe und gebe, reicht. Ja, es ist genug. Wir sind perfekt, ich überhaupt nicht und doch ist es gut. Gut so, wie es ist.

Und nun bin ich gespannt auf das nächste Jahr. 2019. Ich hoffe, es wird ruhiger. Weniger fordernd. Ich hoffe, ich kann all die Fülle an Erfahrungen erst mal verarbeiten. Aber auch wenn ich nicht weiß, was mir das nächste Jahr bringen mag, eines weiß ich: Ich bin gespannt und freue mich auf viele neue Erfahrungen.