Lieber Leser, Liebe Leserin, diese Blogreihe ist in der Gegenwartsform geschrieben. Das liegt daran, dass ich diese Artikel während meiner Schwangerschaft als eine Art Tagebuch monatlich verfasst habe. Inzwischen ist meine Schwangerschaft bereits vorüber und ich sammele im Wochenbett wieder Kräfte. Während dieser Zeit, soll dich diese Blogreihe begleiten. Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen!


Ich bin schwanger, wow! Ich kann es noch immer nicht glauben. Doch so langsam lässt mich das kleine Wesen in mir nicht mehr daran zweifeln. Ich spüre immer wieder einen leichten Anflug von Übelkeit. Und ich muss mich um eine Hebamme kümmern, so einfach ist das gar nicht. Ich bin froh, dass ich es diesmal so früh weiß. Also suche ich mir Telefonnummern raus.

Ich bin mir sicher, von wem ich begleitet werden möchte, aber da stehen noch andere Fragen an. Nämlich u.a. "Wo will ich gebären?" Es klingt ein bisschen absurd, dass ich mir darum schon Gedanken mache. Doch mir ist schnell klar, oder eigentlich war es das bereits vor der Schwangerschaft, dass ich mein nächstes Kind am liebsten zu Hause in meiner gewohnten Umgebung bekommen möchte.

Doch leider ist es nicht einfach eine Hebamme für eine Hausgeburt zu finden, da es nur sehr wenige sind, die das heute noch anbieten. Von den Hebammen aus dem Oldenburger Geburtshaus weiß ich, dass sie im Sommer keine Geburten machen werden. Und da wird es schwierig. Ich kontaktiere eine Hebamme aus dem Geburtshaus Schwachhausen in Bremen und bekomme zum Glück schnell eine Antwort. Sie betreuen auch Hausgeburten in Oldenburg. Was für eine Erleichterung! Wir machen direkt für die nächste Woche einen Termin zum ersten Kennenlernen in Bremen aus.

Und dann kommt die Übelkeit. Zuerst schleichend. Mir ist zwischendurch mal etwas schlecht. Wenn ich etwas gegessen habe, geht es meist etwas besser. Sie kommt und geht und ich kann gut damit umgehen. Wir treffen uns nun also mit der Hebamme, die ich mir für die Hausgeburt "ausgesucht" habe. Die Fahrt ist ätzend, so mitten im Berufsverkehr. Ich bin froh, als wir endlich da sind. Die Hebamme ist mir direkt sympatisch und ich habe das Gefühl, als könnte das klappen bei der Geburt. Wir sprechen über die Geburt meines ersten Kindes und über unsere Wünsche und Fragen. Und schon ist das Treffen wieder vorbei. Wir fahren wieder auf vollen Straßen nach Hause.

Ich bin glücklich, es scheint alles perfekt. Ich habe eine wunderbare Hebamme, die ich schon kenne, für die Betreuung im Wochenbett und auch für die Schwangerschaft, sofern ich nicht bei meiner Hebamme für die Geburt sein würde. Und ich habe eine Hebamme für eine Hausgeburt gefunden.

Die Übelkeit wird in den nächsten Tagen schlimmer. Meine Hebamme kommt vorbei und setzt mir Akupunktur-Nadeln, die mir anfangs ein paar Stunden und später zumindest ein bis zwei Tage Erleichterung verschaffen. Das ist eine große Hilfe. Gleichzeitig kann ich mit ihr über meine Sorgen, aber auch über die schönen Momente in Bezug auf die Schwangerschaft reden und alle Fragen stellen, die ich habe. Doch dann kommt diese eine Nacht… mir ist abends übel und habe das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen. Nach einigen Stunden kommt es dann auch so und ich bin zunächst erleichtert. Nur leider ist es mit dem einen mal nicht vorbei. Ich übergebe mich die ganze Nacht, mindestens drei mal pro Stunde. Ich habe Angst.

Irgendwann in den frühen Morgenstunden bin ich soweit, dass ich zu meinem Mann sage, dass ich ins Krankenhaus möchte. Ich habe keine Kraft mehr, bin ausgelaugt und müde. Gleichzeitig kann ich nicht schlafen, weil mir immer noch schlecht ist. Er macht mir süßen Tee, bringt mir etwas Coca Cola und trockenes Brot. Schluck für Schluck mit viel Ruhe wird es schließlich besser. Im Nachhinein gesehen hatte ich wahrscheinlich einen Infekt und es war nicht die reine Schwangerschaftsübelkeit. Ich bin letztendlich einfach froh, als es endlich besser wird. Danach habe ich nur noch einmal gebrochen bisher.

Ich bekomme weiter regelmäßig Akupunktur, was mich weiter gut unterstützt und die Übelkeit ließ sich größtenteils aushalten, wenn ich nur daran denke, jede Stunde etwas zu essen.

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