Der Bondolino der deutschen Firma Hoppediz gehört zu älteren Tragehilfen und ist daher weit verbreitet und recht bekannt. Hier also nun endlich der Testbericht zu dieser Tragehilfe.

Informationen zum Hersteller Hoppediz und zur Tragehilfe Bondolino

Annette Schröder, die Gründerin von Hoppediz, bekam 1999 ihr erstes Kind und da sie ihr Kind tragen wollte, entwickelte sie schnell eigene Tragetücher, die ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprachen. Als Bekannte immer mehr nach diesen Tüchern fragten, gründete sie schließlich Hoppediz. Das Unternehmen wurde in den nächsten Jahren immer größer und so wurde ihr Mann 2005 der erste Trageberater Deutschlands. Seit 2007 gibt es nun auch die Tragehilfe Bondolino von Hoppediz. Mittlerweile gibt es bei Hoppediz noch viele weitere Dinge zum Thema Familie. Mehr Informationen zu Hoppediz findest du auf der Firmenwebsite www.hoppediz.de.

Der Bondolino ist nur in einer Größe erhältlich. Zur geeigneten Größe des Kindes schreibt Hoppediz schlicht, dass sie bis zu einem Gewicht von max. 20kg nutzbar ist. Ich finde Kiloangaben bei Tragehilfen wenig hilfreich, deshalb habe ich geschaut, wann der Steg ungefähr passend ist. In der kleineren Einstellung passt er meiner Erfahrung nach ungefähr bei Gr.62, in der größeren Einstellung bei ungefähr Gr.74/80.

Die Tragehilfe gehört zu Mei Tai's, auch wenn der Bauchgurt nicht klassisch geknotet wird, sondern mit Klett geschlossen wird. Die Träger sind zum Binden. Es gibt mitterweile verschiedene Versionen der Trage, die sich im Stoff der Tragehilfe unterscheieden. Im Test hatte ich ein älteres Klassikmodell. Preislich liegen die Tragehilfen zwischen 99€ und 110€. Damit gehört der Bondolino eher zu den günstigeren Tragehilfen.

Der Bondolino. Detailaufnahme einer Tasche am Bauchgurt.

Wie bereits erwähnt wird der Bauchgurt der Tragehilfe mit Klett geschlossen. Ein roter Bereich zeigt hierbei an, wie viel des Gurts mindestens geschlossen sein sollte. Vorne am Bauch ist sie verstärkt gepolstert, danach hat der Gurt so gut wie keine Polsterung mehr. Er hat innen zwei kleine Taschen, in die Vergrößerungen für die Stegbreite gesteckt werden können, wenn sie nicht benötigt werden.

Der Bondolino. Detailaufnahme der kleineren Stegeinstellung.Der Bondolino. Detailaufnahme der größeren Stegeinstellung.

Allgemein ist die Stegbreite wenig variabel. So gibt es nur drei integrierte Einstellungen. Die Stegbreite kann mit kleinen Laschen, die mit Knöpfen am Rückenteil befestigt werden etwas vergrößert werden. Ansonsten ist keine Verstellmöglichkeit integriert. Der Hersteller schreibt in seiner Anleitung aber, dass der Steg bei kleinen Babys mithilfe eines Bandes abgebunden werden sollte, damit auch dann eine Anhock-Spreiz-Haltung ermöglicht wird.

Der Bondolino. Detailaufnahme der Tasche am Rückenteil sowie der Kopfstütze, die mit Klett befestigt wird.Der Bondolino. Detailaufnahme der Tunnelzüge, die das Hochziehen der Kopfstütze beim Rückentragen erleichtern sollen.

Das Rückenteil ist seitlich gepolstert und hat auf der rechten Seite eine kleine Tasche, die bspw. für Schlüssel genutzt werden kann. Die Kopfstütze wird ebenfalls mit Klett befestigt und kann hier in der Höhe gut angepasst werden. Oben hat sie kleine Schlaufen. Am Träger befinden sich jeweils Tunnelzüge mit Kordeln, die das Hochziehen der Kopfstütze beim Rückentragen erleichtern sollen.

Der Bondolino. Detailaufnahme des Kunststoffkreuzes mit durchgezogenen Trägern.

Am Anfang sind die Träger sehr breit und auch dick gepolstert, werden dann immer schmaler. Für das Tragen auf dem Rücken sind an den Trägern Schlaufen eingenäht, sodass die Träger mit einem Band als Brustgurt verbunden werden können. Außerdem wird ein Kunststoffkreuz mitgeliefert, welches die Trägerführung optimieren soll. Meiner Erfahrung nach ist das Binden der Tragehilfe deutlich einfacher ohnes dieses Kreuz, auch kann das Trägerkreuz besser angepasst werden.

Beim Tragen

Der Bondolino. Im Test mit einer Tragepuppe vor dem Bauch getragen.Der Bondolino. Im Test mit einer Tragepuppe vor dem Bauch getragen, hier von hinten gezeigt.

Ich habe den Bondolino mehrfach mit meinem Sohn getestet, aber auch mit den Puppen aus meinen Beratungen ausprobiert. Dabei war hinderlich, dass der Steg nicht stufenlos anpassbar. Die Tragehilfe ist allgemein ungefähr zwischen Gr.56 und Gr.74/80 nutzbar. Der Bauchgurt lässt sich leicht einstellen durch den Verschluss mit Klett. Für sehr schmale Frauen ist er jedoch nicht unbedingt passend, sodass ich ihn nicht ganz fest bekommen konnte.

Auch die Kopfstütze lässt sich mit Klett leicht anpassen. Der Nachteil an Klett ist jedoch, dass die meisten schlafenden Kinder vom Öffnen aufwachen, wenn sie bspw. abgelegt werden. Das finde ich sehr unpraktisch, weshalb ich andere Verschlüsse bevorzuge. Das Tragen an sich ist auch über einen längeren Zeitraum sehr bequem auf den Schultern. Das Kunststoffkreuz könnte, meiner Meinung nach, weggelassen werden, weil das Anlegen dadurch erschwert wird und die Anpassungsfähigkeit eingeschränkt ist. Wobei für unsichere Eltern die Fixierung der Träger dadurch zunächst Sicherheit vermittelt.

Waschen

Die Tragehilfe ist bei 40°C in der Maschine waschbar. Ich selbst habe sie nur mit Hand gewaschen, sodass ich diesen Bereich nur eingeschränkt beurteilen kann. Da es sich jedoch um reine Baumwollstoffe handelt, sollte die Maschinenwäsche bei geschlossenen Klettverschlüssen kein Problem sein. Offene Klettverschlüsse könnten zu Beschädigungen an Kleidungsstücken oder an der Tragehilfe selbst führen.

Fazit zum Bondolino

Der Bondolino ist eine verhältnismäßig günstige Tragehilfe, bei der ich keine qualitativen Mängel finden konnte.

Die Verschlüsse mit Klett finde ich persönlich nicht optimal, da sich beim Öffnen sehr laut sind. Die Stegbreite ist insgesamt mäßig gut anpassbar, mittlerweile gibt es bessere Möglichkeiten, um ein stufenloses Einstellen zu ermöglichen.

Beim Tragen war die Tragehilfe erstaunlich bequem, die dicke Polsterung war ein wahrer Segen für die Schultern. Das Kunststoffkreuz finde ich nicht zwingend notwendig.

Auf der Kind und Jugend Messe in Köln wurde vor einiger Zeit die Nabaca vorgestellt. Diese habe ich natürlich ebenfalls getestet. Meine Erfahrungen damit besschreibe ich in dem Artikel Hoppediz Nabaca [Testbericht].