Mal wieder eine Onbuhimo im Test, diesmal das Modell von Kokadi. Nachdem ich schon Kokadis andere Tragehilfen getestet habe, nun also der Onbuhimo.

Informationen zur Trage und erster Eindruck

Kokadi Onbu. Detailaufnahme des Logo auf der Kopfstütze des Onbus.

Kokadi gehört mittlerweile zu den bekanntesten deutschen Herstellern für Tragetücher und Tragehilfen in Deutschland. Er wurde 2010 von Ceyda Temur gegründet. Sie selbst schreibt über Kokadi auf der Website www.kokadi.de:

Wir vereinen ökologischen Landbau mit nachhaltiger Produktion, Umweltbewusstsein, Schonung von Resourcen und fairer Entlohnung mit trendigem Design, Eleganz und aktueller Mode.

Der Kokadi Onbu ist seit einiger Zeit in zwei Größen erhältlich. Bei Erstellung des Testberichts gab es allerdings nur eine Größe, die heutige Toddlergröße. Ich habe folglich die Toddlersize getestet. Diese sollte laut Hersteller etwa ab Gr.74 bis Gr.98/104 passen. Mittlerweile gibt der Kokadi hier als Richtwert 7-20kg an. Die nächste Größe Toddler XL soll von 9-30kg passen.

Ich würde die Tragehilfe allerdings nicht unbedingt bei kleinen Babys empfehlen, weil bei dieser Tragehilfenart ein erhöhter Druck auf den Nacken des Babys entsteht. Daher würde ich die Trage eher ab Sitzalter oder besser noch ab Laufalter empfehlen. Natürlich gibt es Situationen, in denen diese Trage auch vorher schon die beste Lösung ist. Hier sollte dann individuell geschaut werden.

Besonders bei schwangeren Frauen kann diese Trage große Entlastung verschaffen, weil durch den fehlenden Bauchgurt hier kein Druck entsteht. Dafür liegt aber das gesamte Gewicht auf den Schultern, was allgemein schneller zu Nackenverspannungen führen kann. Der Neupreis der Tragehilfe liegt je nach Modell ungefähr zwischen 119€ und 179€.

Kokadi Onbu. Aufnahme des Onbus, der auf einer weißen Decke liegt.

Kokadis Onbuhimo ist an den Trägern mit einem schwarzen (je nach Modell auch silber möglich) Baumwollstoff umkleidet. Die Trägerpolsterung ist genau wie bei den anderen Tragehilfen des Herstellers und wirkt zunächst relativ dick und auch etwas steif. Die Träger können an zwei Stellen in der Länge angepasst werden. Die Gurtführung wurde vor kurzer Zeit geändert, was ein leichteres Festziehen bewirken soll, sodass nun genau in die entgegengesetzte Richtung festgezogen wird.

Mein Modell des Onbus hatte noch die alte Gurtführung. Mittlerweile werden alle Modelle mit der neuen Gurtführung produziert und verkauft.

Kokadi Onbu. Der Detailaufnahme der Nackenverstellung mit einem Gummiband.

Die Nackenschnalle kann in der Höhe angepasst werden. Ein Verstellmöglichkeit für die Stegbreite ist nicht vorhanden. Der Beutel unterhalb der Trägerbefestigung ist im Vergleich zu anderen Onbuhimos relativ klein, sodass das „Beuteln“, also die Fixierung des Stoffs unter dem Po, schwieriger ist. Die Kopfstütze kann mithilfe von Druckknöpfen an den Trägern befestigt werden. Auch die Nackenbreite ist durch ein Gummiband anpassbar.

Beim Tragen

Kokadi Onbu. Ich trage meinen Sohne im Onbu auf dem Rücken.Kokadi Onbu. Ich trage meinen Sohne im Onbu auf dem Rücken. Das Foto ist seitlich aufgenommen.

Mehrfach habe ich den Onbuhimo nun mit meinem mittlerweile 3-jährigen Sohn testen können. Dabei stellte ich fest, dass mir die Träger ein Stück zu lang waren. Dadurch konnte ich meinen Sohn nicht in ergonomischer Höhe tragen, was zu Verspannungen geführt hat. Auch Eltern aus meinen Beratungen berichteten mir von drückenden Trägern. Ob das nun an Kokadis Tragehilfe oder vielleicht auch am System des Onbuhimos liegt, kann ich nicht endgültig sagen.

Dabei war die dicke Polsterung aber noch ein guter Gewichtspuffer für mich. Die Tragehilfe ist leicht anzulegen, vor allem bei Kindern, die schon laufen können. Allerdings muss hier darauf geachtet werden, dass das Kind auch wirklich im „Beutel“ sitzt und der Stoff unter dem Po bleibt. Hier würde ich persönlich etwas mehr Spielraum besser finden.

Insgesamt war das Tragen mit dem Onbu von Kokadi für kurze Strecken (maximal 20 Minuten) in Ordnung, beim längeren Tragen würde ich etwas anderes bevorzugen. Die Stegbreite war bei Gr. 92 gut passend, vorher wäre sie etwas zu groß, danach zu klein. Hier ist eine Anpassung vom Hersteller nicht vorgesehen. Wenn sie zu groß ist, lässt sich der Stoff jedoch leicht schieben, sodass er dann angepasst werden kann.

Waschen

Die Tragehilfe kann je nach Material bei bis zu 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Hier sollte einfach die Waschempfehlung von Kokadi beachtet werden. Ich persönlich habe sie nur mit Hand gewaschen, hatte dabei aber keinerlei Probleme.

Fazit

Der Kokadi Onbu ist qualitativ gut.

In der Umstellunsgzeit waren die verschiedenen Gurtführung bei den unterschiedlichen Modellen unübersichtlich. Schön, dass mittlerweile alle Modelle einheitlich die gleiche Gurtführung aufweisen.

Beim Tragen finde ich den Kokadi Onbu für sehr schmale Frauen aufgrund der Trägerlänge nicht optimal, ansonsten kann er gut passen und auch beim längerem Tragen bequem sein. Da hier die Erfahrungen sehr unterschiedlich sind, würde ich das Testen vor einem Kauf empfehlen.