Den Storchenwiege Carrier habe ich nun schon lange Zeit in meinem Sortiment. Von meinen Erfahrungen mit dieser Tragehilfe, möchte ich hier berichten. Mittlerweile gab es einige kleinere Änderungen an dem Carrier, auf die ich in diesem Artikel im Besonderen eingehen werde.

Inhaltsangabe

Über den Hersteller und die Babytrage

Storchenwiege ist ein deutscher Hersteller, welcher 1996 von Günter Schwartzer gegründet wurde. Er selbst ist Textilingenieur und entwickelte ein eigenes Tragetuch nach der Geburt seiner ersten Enkelin, die viel getragen werden wollte. Ihm war wichtig, dass das Tuch auch größere Kinder tragen kann und ebenso, dass es gewisse ökologische Voraussetzungen erfüllt. Mittlerweile wird das Unternehmen von seinen Töchtern geführt und das Sortiment, welches bspw. auf der Website www.storchenwiege.de zu finden ist, hat sich deutlich vergrößert.

Der Storchenwiege Carrier soll laut Hersteller ab Geburt bis ins Kleinkindalter passen, wobei als Obergrenzen 15kg genannt sind. Meiner Erfahrung nach ist die Tragehilfe jedoch maximal bis Größe 86/92 passend bzgl. der Stegbreite.

Die getestete Trage zählt zu den Half-Buckle-Tragehilfen, das bedeutet sie hat einen Bauchgurt, der mit einer Schnalle geschlossen wird, sowie Träger, die gebunden werden. Es gibt die Tragehilfe mittlerweile auch als slim Variante, die für besonders schmale Frauen geeignet ist. Hier wird der Bauchgurt geknotet, wodurch sie zu einer klassischen Mei-Tai-Tragehilfe wird.

Preislich liegt die Tragehilfe je nach Farbe zwischen 90€ und 110€. Damit liegt sie im unteren bis mittleren Preisbereich von Tragehilfen. Es gibt die Babytrage in den unterschiedlichsten Designs wie Natur, Graphit, Flieder, Türkis, Aqua, Grün, Marine und noch einigen mehr.

Die Tragehilfe kann bspw. über Amazon oder den Online Shop natuerlich-familie.de erworben werden.*

Storchenwiege Carrier. Detailaufnahme der Stegeinstellung und dem unteren Bereich des Rückenteils.Storchenwiege Carrier. Detailaufnahme des Bauchgurts.

Der Bauchgurt der Tragehilfe ist relativ schmal und nur sehr leicht, aber weich gepolstert. Er ist seitlich am Rückenteil angenäht, sodass am Rückenteil selbst kein Bauchgurt im direkten Sinn vorhanden ist. Das Rückenteil geht länglich noch etwas tiefer als der Bauchgurt. Der Bauchgurt wird mittig mit einer Dreipunktschnalle geschlossen. Das Gurtband, welches bei den neuen Modellen verwendet wird, ist anders als bei meinem Modell, wodurch das Nachziehen leichtgängiger sein soll.

Die Stegeinstellung erfolgt mit zwei Gurtbändern, die zum Verkleinern seitlich am Bauchgurt angezogen werden. Das hat zur Folge, dass der Bauchgurt mit zunehmender Stegbreite selbst auch größer wird.

Das Rückenteil kann seitlich in der Höhe leicht angepasst werden. In den älteren Modellen wird dabei ein Kordelzug verwendet, das neue Modell hat hier Gurtbänder. Die Kopfstütze ist raffbar und kann mithilfe von Schnallen an den Trägern befestigt werden. An den Kniekehlen ist eine Polsterung vorhanden. Beim neuen Modell ist die Polsterung noch etwas breiter. Die Nackenweite kann mit einem Kordelzug angepasst werden. Hier würde ich aber eher das Abbinden empfehlen, weil sonst ein sehr punktueller Druck entstehen könnte.

Storchenwiege Carrier. Detailaufnahme des Trägeransatzes.

Die Träger sind sehr weich und verhältnismäßig dünn gepolstert. In der Nähe des Trägeransatzes sind sie durch ein Stoffband etwas abgebunden und somit an dieser Stelle schmaler.

Zum Rückentragen kann zusätzlich ein Brustgurt gekauft werden, der in die Träger eingefädelt wird und mit einer Schnalle geschlossen wird. Dieser kostet 7,50€.

Beim Tragen

Storchenwiege Carrier. Ich trage meine neugeborene Tochter vor dem Bauch.

Ich konnte den Storchenwiege Carrier im Test bei den Eltern in meinen Trageberatungen sehen, ihn aber auch selbst mit meinem Sohn und meiner Tochter ausprobieren. Es zeigte sich, dass die Stegbreite bei den Kindern nicht bis 15kg ausreicht, wobei Größenangaben nach Gewicht statt Kleidergröße, wie ich finde, grundsätzlich schwierig sind.

Am Bauchgurt wurde häufig bemängelt, dass sich das Gurtband schwer nachziehen lässt. Dies entspricht auch meiner Erfahrung. Bei der Erneuerung, mit einem neuem Gurtband und veränderter Schnalle, soll dies jedoch deutlich besser gehen.

Im Besonderen sört mich am Bauchgurt, dass die Länge abhängig ist von der Stegbreite. Bei größerer Stegbreite musste ich die Schnalle vorne schließen, weil mir der Bauchgurt sonst deutlich zu lang war. Hier ist der Bauchgurt des Storchenwiege Carriers Slim, welcher zum Binden ist, sicher eine gute Alternative.

Außerdem empfinde ich den Stoff des Rückenteils als nicht ausreichend, um den Druck des Knotens am Bauch zu puffern. So würde ich kurz nach der Geburt hinten knoten, damit dieser nicht in die noch vorhandene Lücke der Bauchmuskulatur (Rektusdiastase) drückt.

Die Träger liegen durch die geringe Polsterung meistens gut an, wodurch die Sicht des Babys nicht eingeschränkt ist. Als mein Sohn schwerer wurde, verteilte sich dadurch der Druck allerdings auch nicht mehr so gut.

Beim Rückentragen war der Brustgurt sehr hilfreich. Wobei dieser beim Binden leicht verrutscht, weil er vorher durch die Träger gezogen werden muss. Ein nachträgliches Einsetzen wäre meiner Meinung nach einfacher. Die Nackenweite muss ggf. durch Abbinden angepasst werden, da der Kopf sonst nicht ausreichend gestützt wird.

Bindeanleitung für den Storchenwiege Carrier

Das Anlegen des Storchenwiege Half-Buckles kannst du dir bspw. in diesem Anleitungsvideo anhand von verschiedenen Momentaufnahmen ansehen.

Waschen

Der Hersteller schreibt, dass der Storchenwiege Carrier bei 40 Grad gewaschen werden kann. Ich habe ihn immer nur mit der Hand gewaschen, wobei keine Probleme auftraten.

Fazit

Storchenwiege Carrier. Detailaufnahme des am Rückenteil aufgenähten Logos.

Der Storchenwiege Carrier kann für kleinere, leichtere Babys eine bequeme Tragehilfe sein. Die Polsterung der Träger liegt gut an, der Bauchgurt ist angenehm weich. Mit zunehmendem Gewicht entstanden bei mir Druckpunkte am Bauch und auf den Schultern, weshalb ich die Trage nicht mehr für längere Trage-Ausflüge nutzte.

Insgesamt ist das neue Slim Modell eine deutliche Verbesserung zu dem Modell, welches ich getestet habe.

FAQ zum Storchenwiege Carrier

Ab wann und bis wann ist der Storchenwiege Carrier nutzbar?

Bei vielen Babys passt die Tragehilfe etwa ab Gr.50/56, was oft ab Geburt ist. Bei manchen zarten, kleinen Babys ist die Tragehilfe noch etwas groß. Das muss dann individuell geschaut und entschieden werden.

Meiner Erfahrung nach ist der Baby Carrier bis maximal Größe 86/92 passend bzgl. der Stegbreite. Allerdings gibt der Hersteller an, dass die Trage nutzbar ist, bis das Baby ca. 15kg wiegt. Dies hat jedoch wenig Aussagekraft. Wichtig ist, dass der Stoff noch bis zu den Kniekehlen reicht beim Baby.

Kann man in dem Storchenwiege Carrier gut stillen?

Ja, im Allgemeinen kann beim Tragen gestillt werden. Allerdings geht es im Besonderen nicht immer und ist auch nicht für alle Mütter eine gute Option. Mit einer Tragehilfe wie dem Storchenwiege Carrier oder dem Storchenwiege Carrier Slim ist es prinzipiell einfach, da hier einfach die Träger etwas lockerer gebunden werden können. Jedoch erfordert das Stillen beim Tragen manchmal ein wenig Übung.

Da diese Frage häufig aufkommt, schreibe ich in meinem Artikel Tragend stillen ausführlich über dieses Thema.

Was ist besser der Storchenwiege Carrier oder die Manduca/ Limas/ Mysol?

Welche Tragehilfe nun besser für dich und dein Baby geeignet ist, lässt sich schwierig beantworten. So kann ich hier nicht pauschal sagen, welche Babytrage besser ist. Das ist einfach sehr individuell und ich würde daher immer empfehlen, Tragehilfen vor dem Kauf auszuprobieren. Einige Shops bieten dafür Testpakete an und sonst haben die meisten Trageberaterinnen auch eine große Auswahl an Tragehilfen zum Ausprobieren.

Grundsätzlich ist auch das System der Traghilfen unterschiedlich - Half-Buckle- und Full-Buckle-Tragehilfen. In meinem Blog habe ich bereits Testberichte zu vielen verschiedenen Tragehilfen verfasst, die dir möglicherweise eine Orientierung bieten können. Ich spreche jedoch auch von meinen persönlichen Erfahrungen, die nicht zwangsläufig auf dich zutreffen müssen. Folgende Testberichte wären für dich bei diesen Fragen eventuell interessant:

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