[Buchrezension] Auf Kosten der Mütter

Mir war schon länger klar, dass es für mich wichtig ist, mich näher mit dem Thema Finanzen, Rente, Fürsorge und Pflege, sowie (Teilzeit-) Erwerbsarbeit näher auseinanderzusetzen. Jedoch fehlte mir bisher immer der Überblick und ich wusste nicht so recht, wo ich beginnen sollte.

Das im Kösel-Verlag erschienene Buch Auf Kosten der Mütter passt das perfekt und versprach mir genau das Wissen, nach dem ich suchte.

In diesem Artikel möchte ich dir vorstellen, worum es genau in dem Buch geht und was mich an dem Buch weiter gebracht hat beziehungsweise, wie es mir gefallen hat.

Allgemeine Informationen zum Buch Auf Kosten der Mütter

Das Buch Auf Kosten der Mütter trägt den Untertitel Warum finanzielle Selbstbestimmung für Frauen mit Familie so wichtig ist. Es wurde von Brigit Happel geschrieben.

Das Buch erschien am 1. März 2023 im Kösel-Verlag als Paperback. Der Inhalt umfasst 256 Seiten. Das Buch kostet in der Printversion 18 €, die Kindleversion liegt bei 12,99 €.

Auf dem Cover ist neben dem Titel eine stufige Linie zu erkennen, welche in einen Pfeil abwärts mündet. Auf dem Aufwärtstrend ist ein Kinderwagen abgebildet.

Der Klappentext verspricht mir Mehr Lebensqualität und eine sichere Zukunft. Ich soll erfahren, was für Frauen die wirklichen Kosten des Kinderkriegens sind und soll Entscheidungshilfen für Partnerschaft und Job erhalten. Außerdem soll ich im Buch Wissen zu Budget und Geldanlage erhalten.

Die Autorin Birgit Happel

Dr. Birgit Happel ist studierte Soziologin. Ihr Studium absolvierte sie in Frankfurt und Singapur. Neben der Soziologie studierte sie ebenso Psychologie und Volkswirtschaftslehre (VWL). Die Autorin ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Sie ist Inhaberin von Geldbiografien. Dort findest du Angebote zur Finanzbildung, sowie zur finanziellen Gleichstellung. Ziel des Unternehmens ist es beispielsweise, die Finanz- und Erwerbsbiografien von Frauen zu stärken, wie ich auf der entsprechenden Website geldbiografien.de nachlesen kann.

Die Autorin ist zusätzlich Referentin und Coach. Sie engagiert sich bei als UNESCO BNE-Akteurin und ist Mitglied von UN Women Deutschland. Damit werden diverse Nachhaltigkeitsziele unterstützt. Zusätzlich ist sie Mitglied im Vorstand des Präventionsnetzwerks Finanzkompetenz.

Neben dem hier vorgestellten Buch Auf Kosten der Mütter veröffentlichte Dr. Birgit Happel im Jahr 2017 das Buch Geld und Lebensgeschichte.

Wer einen Eindruck von Birgit Happel, ihrer Arbeit und ihren Gedanken zu Frauen und Geld erhalten möchte, kann sich das folgende Interview anschauen:

Der Inhalt des Buchs Auf Kosten der Mütter

Das Buch Auf Kosten der Mütter ist gegliedert in sechs Abschnitte. Hinzu kommen eine Einleitung, eine Zusammenfassung, sowie ein umfangreicher Anhang. Im gesamten Buch finde ich immer wieder Fallbeispiele und Reflexionsfragen, ebenso wie Checklisten, Interviews und Übersichten.

Im ersten Kapitel beschreibt die Autorin das Klumpenrisiko Mutterschaft und erläutert, was die monetäre Rushour des Lebens ist, was es mit der Sorgearbeit in Bezug auf Finanzen und Rente auf sich hat. Auch macht sie deutlich, wo sich fehlende Gleichstellung zeigt.

Anschließend kann ich lesen, welche Zusammenhänge es zwischen Sorgearbeit und Partnerschaft in Bezug auf Finanzbildung gibt. Es geht hier beispielsweise um Rollenbilder und Mental Load, ebenso wie um gemeinsame Geldgespräche und die Wahl der Steuerklasse.

In dritten Abschnitt dreht sich alles rund um die Erwerbsbiografien von Müttern. Ich kann in diesem Abschnitt unter anderem über Schwierigkeiten des Wiedereinstiegs nach der Elternzeit, sowie Diskriminierung am Arbeitsplatz lesen. Ebenso geht es um Lohnunterschiede im Vergleich zu Männern und auch Frauen, welche nicht Mütter sind. Außerdem wird an dieser Stelle deutlich, wie sich die Erwerbsarbeit auf die Rente von Müttern auswirkt.

Als Nächstes beschreibt Birgit Happel, was ich in Bezug auf (finanzielle) Krisen wissen sollte, wie ich mir vorbereiten und absichern kann. Dabei werden unter anderem Trennung und Scheidung thematisiert.

Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der eigenen Geldbiografie. Ich kann mich an dieser Stelle mit meinen eigenen Glaubenssätzen rund um Finanzen und Geld auseinandersetzen, ebenso wie der Umgang in meiner Ursprungsfamilie mit Geld war und was Geld mit meinem Selbstwert zu tun hat.

Im letzten Kapitel geht es schließlich um die Frage, wie ich auch unabhängig von Erwerbsarbeit an Geld kommen kann. Die Autorin beschreibt in diesem Abschnitt viele Grundlagen rund um das Investieren und Anlegen. Es geht an dieser Stelle beispielsweise um Aktien, ETFs, Immobilien, sowie Tages- und Festgeldkonten. Die Autorin erklärt die einzelnen Anlagevarianten und deren Risiken und Vorteile. Zusätzlich geht es um die Frage, ob Frauen hier spezielle Finanzprodukte benötigen.

Zum Schluss kann ich noch eine kurze Zusammenfassung des Inhalts lesen. Anschließend finde ich im Anhang neben den Quellenangaben noch einmal die wichtigsten Begriffe erläutert, sowie nützliche Links und Literatur, um mich weiter zu informieren.

Meine Meinung zum Buch

Ich habe das Buch Auf Kosten der Mütter deutlich langsamer gelesen als viele andere Bücher. Meist habe ich nach jedem Kapitel erst einmal eine Pause gemacht und den Inhalt in mir nacharbeiten lassen. Das würde ich jedoch nicht negativ bewerten, sondern zeigt vielmehr, dass das Buch mich zum Nachdenken angeregt hat.

Ich fand es erschreckend zu lesen, wie schlecht ich, beziehungsweise viele andere Mütter wahrscheinlich auch, tatsächlich abgesichert bin in Bezug auf Finanzen, Krisen und Rente. Ich werde mich mit dem Thema in der nächsten Zeit definitiv noch näher beschäftigen und mehr für mich sorgen. Dafür werde ich sicher einige der Links nutzen, welche ich im Anhang finde. Insofern finde ich diesen Abschnitt sehr hilfreich.

Das Buch insgesamt bietet, meiner Meinung nach, einen guten Einstieg, wenn Mütter sich näher mit finanzieller Selbstbestimmung auseinandersetzen möchten. Der Inhalt ist leicht verständlich beschrieben, trotz der für mich eher trockenen Themas. Die Aufteilung ist schlüssig und auch die einzelnen Kapitel sind gut gegliedert. Die Fallbeispiele und Interviews sind sehr hilfreich, um das Thema besser zu verstehen und den Inhalt aufzulockern.

Durch die Reflexionsfragen handelt es sich um kein reines Sachbuch, sondern es war für mich zeitweise ein interessantes Arbeitsbuch, welches mir einige Aspekte genauer vor Augen geführt hat.

Im Buch finde ich viel Angaben in konkreten Zahlen, die momentan aktuell sind. Ich hoffe, dass diese Zahlen in den folgenden Jahren immer wieder aktualisiert werden, damit das Buch auch in Zukunft noch auf dem neuesten Stand bleibt.

Ich würde das Buch jederzeit weiterempfehlen! Wer sich jedoch schon etwas näher mit dem Thema beschäftigt hat, findet im Buch wahrscheinlich nicht mehr viel Neues.

Teile mir deine Meinung zu dem Thema mit

Hast du dich bereits mit den Themen Finanzen, Geldanlage, (Teilzeit-) Erwerbsarbeit, Rente, Fürsorge und Pflege auseinandergesetzt? Wenn ja, welche Seite, Bücher oder Beratungsstellen kannst du in diesem Zusammenhang empfehlen?

Vielleicht hast du auch schon das hier vorgestellte Buch Auf Kosten der Mütter gelesen? Falls, wie hat es dir gefallen? Hat es dir neues Wissen vermitteln können?

Ich freue mich auf deinen Kommentar!