Belastende Gefühle rund um die Geburt kommen immer wieder vor — Schuldgefühle, Wut oder Trauer, dass es nicht so lief, wie geplant oder gewünscht und viele mehr. Das erlebte ich selbst nach meiner ersten Geburt. Auch in meinen Beratungen und Coachings ist das nicht selten. Ich erlebe immer wieder, wie gut es den Mamas (und Papas) tut allein darüber zu reden und Verständnis und Wertschätzung für all diese Gedanken und Gefühle zu erfahren.

Da es noch nicht viele Bücher zu diesem Thema gibt, war ich sehr gespannt auf das Buch Nachwehen.

Allgemeine Informationen zum Buch Nachwehen

Das Buch Nachwehen mit dem Untertitel Trost und Hilfe bei überwältigenden Gefühlen rund um die Geburt wurde von Annika Rösler und Evelyn Höllrigl Tschaikner geschrieben.

Aufnahme des Buchcovers.

Es erschien am 24. Juni 2021 im Kösel-Verlag. Das Buch umfasst insgesamt 224 Seiten und kostet als Taschenbuch 18,00€. Die Kindle-Variante liegt bei 14,99€.

Das Cover ist in hellem Beige gehalten. Es zeigt die Zeichnung einer Frau mit eingewickeltem Baby auf dem Arm. Sie sitzt auf einem Bett, davor steht eine dampfende Tasse, sowie eine Babyflasche und ein Schnuller an einer Schnullerkette.

Der Klappentext verspricht mir Eine Umarmung für neugeborene Mütter. Ich soll im Buch erfahren, dass es vielen Frauen so geht, dass Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett nicht nur mit Freude verbunden sind. Ich soll verstehen, was genau passiert und soll Raum finden für meine Emotionen.

Detailaufnahme des Klappentextes.

Die Autorinnen Annika Rösler und Evelyn Höllrigl Tschaikner

Annika Rösler ist Mama von drei Kindern und lebt mit ihrer Familie in München. Sie arbeitet als Texterin und Lektorin, neben der Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringt. Sie studierte Medien- und Kommunikationswirtschaft.

Aufnahme des Autorenfotos von Annika Rösler

In ihrem Blog Mutter Rabenherz schreibt sie über verschiedene Familienthemen und das Muttersein. Sie schreibt dort über sich selbst, dass sie Salzstängel mit Nutella liebe und Silvester hasse. Insgesamt schreibt sie viel humorvoll und (selbst-)ironisch, was sich auch im gemeinsamen Buch mit Evelyn Höllrigl Tschaikner widerspiegelt. Nachwehen ist ihr erstes veröffentlichtes Buch.

Evelyn Höllrigl Tschaikner lebt mit ihrer Familie in Wien. Sie hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studiert und arbeitet aktuell als freie Journalistin und Redakteurin.

Aufnahme des Autorenfotos von Evelyn Höllrigl Tschaikner

Auch sie schreibt in ihrem eigenen Blog, nämlich Little Paper Plane. Dort finde ich Artikel über das Muttersein und Fraubleiben, ebenso humorvoll wie bei Annika Rösler. Evelyn Höllrigl Tschaikner schreibt selbst über ihren Blog: Little Paper Plane ist kein typischer Mamablog, ich mag es kontrovers und manchmal aneckend aber immer ehrlich.

Seit kurzer Zeit existiert außerdem die Seite muttermund.net, welche von den beiden Autorinnen gemeinsam gestaltet und verwaltet wird. Dort findest du weitere Artikel zum Mutter- und Frausein.

Der Inhalt des Buchs Nachwehen

Der Inhalt des Buchs ist grob in fünf Abschnitte gegliedert.

Detailaufnahme des Vor(wehen)wortes.

Zu Beginn dreht sich erst einmal alles rund um die Schwangerschaft. Es geht hier um die Gefühle beim positiven Schwangerschaftstest und all die Emotionen im Laufe der Schwangerschaft. Die Autorinnen beschreiben ihre Gedanken zum Thema Geburtsvorbereitung, sowie Intuition und (vermeintliche) Sicherheit.

Detailaufnahme des Kapitelbeginns über die SchwangerschaftDetailaufnahme einer Buchseite

Im Anschluss geht es um die Geburt selbst, das Märchen der ersten Geburt und die Metamorphose in ein Tier währenddessen. Annika Rösler und Evelyn Höllrigl Tschaikner beschreiben außerdem (Schuld-)Gefühle rund um den Kaiserschnitt, erzählen von ihren eigenen Geburten und wie schnell ein Traum zum Trauma werden kann. Ich erfahre, was Gewalt im Kreißsaal bedeutet und wie ich mich davor schützen kann. Weiter lerne ich, wie Heilung stattfinden kann.

Detailaufnahme des Kapitelbeginns über die Geburt.Buchseite zu Gewalt im Kreißsaal.

Der nächste Abschnitt beschreibt, chronologisch folgend, das Wochenbett mit all seinen Gefühlen - von Glück zum Babyblues mit vielen Tränen. Ich kann hier lesen, wie das Muttersein die Identität verändert und wie wir uns von Schuld befreien können. Ich lese von Stillproblemen und der gemeinsamen ersten Zeit mit Baby.

Detailaufnahme des Kapitelbeginns über das Wochenbett.

Danach geht es unseren persönlichen, selbstbestimmten Weg. Die Autorinnen beschreiben, wie sich die Geburtshilfe verändert hat, wie sie sich die Geburtshilfe (oder doch eher Geburtsbegleitung) der Zukunft wünschen und was es dafür braucht. Sie gehen auf Hausgeburten ein und eigene Bedürfnisse rund um die Geburt.

Detailaufnahme des Kapitelbeginns über den selbstbestimmten Weg.

Zum Schluss in der Nachgeburt, eigentlich im Anhang, kann ich noch einmal Empfehlungen der WHO zur Geburt und ein paar Informationen aus der aktuellen S3-Leitlinie zur vaginalen Geburt am Termin lesen (Kurzfassung als Download). Ich finde dort außerdem noch wichtige Anlaufstellen.

Detailaufnahme der Buchseite zum Geburtsbericht.

Meine Meinung zum Buch

Das Buch Nachwehen von Annika Rösler und Evelyn Höllrigl Tschaikner hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war eine interessante Mischung aus Humor und Fakten zu belastenden Gefühlen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Ich hatte zwischendurch immer mal wieder das Gefühl mitlachen oder -weinen zu können.

Detailaufnahme des Bildes auf dem Cover.

Der Schreibstil der Autorinnen lässt sich wirklich sehr angenehm lesen, sodass ich das Buch innerhalb kurzer Zeit durchgelesen hatte. Der Inhalt ist schlüssig gegliedert.

Die Beispiele und Expertenmeinungen finde ich passend gewählt und eine schöne Ergänzung für den Inhalt. Auch fast drei Jahre nach meiner letzten Geburt konnte ich noch einiges daraus mitnehmen und gerade für Mamas, die zum ersten Mal geboren haben und wo die Geburt noch nicht so lange her ist, ist dieses Buch sicherlich eine große Bereicherung — mit ganz viel Verständnis, Offenheit, Ehrlichkeit und Humor.

Teile mir deine Meinung zu dem Thema mit

Wie erging es dir in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett? War auch für dich die Welt nicht immer Friede Freude Eierkuchen, sondern stand manchmal ganz schön auf dem Kopf, sodass du nur Weinen und/ oder Schreien wolltest? Fühltest du dich verstanden in deinem Umfeld? Von deinem Partner?

Kennst du vielleicht noch andere Bücher zu belastenden Gefühlen rund um die Geburt, die du mir empfehlen kannst?

Ich freue mich, davon zu lesen!