Sowohl während als auch nach der Schwangerschaft spielen sich im Hormonhaushalt einer jungen Mutter enorme Veränderungen ab. Nach der Geburt kehrt der Körper ganz langsam wieder in seinen Normalzustand zurück und durchlebt dabei eine Reihe an Umstellungen, die auf Schwankungen in der Hormonkonzentration zurückzuführen sind. Finde heraus, welche Hormone dabei im Mittelpunkt stehen und welche Veränderungen zu erwarten sind.

Welche Hormone spielen nach der Schwangerschaft eine Rolle?

Im gesamten Verlauf der Schwangerschaft ist ein Mix aus vielen Hormonen mitverantwortlich dafür, den Körper auf die Schwangerschaft und die Geburt vorzubereiten.

Nach der Geburt durchläuft der Körper eine graduelle Umstellung in den Normalzustand, bei dem sich der Hormonspiegel langsam aber sicher wieder einpendelt.

Leider bedeutet das nicht, dass nach der Geburt alles gleich beim Alten ist. Diese Umstellung verläuft meist über mehrere Monate und geht oft mit einigen Symptomen einher, die für viele junge Mütter nicht angenehm sind. Ein besseres Verständnis für die Abläufe, die sich im Körper gerade vollziehen, kann jedoch dabei helfen, diese Übergangszeit leichter zu bewältigen.

Welche Auswirkung haben hormonelle Schwankungen nach der Schwangerschaft?

Die hormonellen Veränderungen, die viele Schwangere nach der Geburt bemerken, lassen sich insbesondere auf die Hormone Östrogen, Progesteron, Prolaktin und Oxytocin zurückführen. Die steigende und fallende Konzentration im Körper einer neuen Mutter zieht eine ganze Reihe körperlicher Veränderungen nach sich:

Hautprobleme und postpartale Akne

Postpartale Akne ist keine Seltenheit und hat ähnliche Ursachen wie pubertäre Akne. Durch den sinkenden Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron steigt auch die Konzentration der männlichen Androgene. Diese sorgen unter anderem für eine erhöhte Talg-Produktion innerhalb der Haut, was zu Pickeln, Akne und Mitessern führt. Lässt sich die postnatale Akne nicht durch Mittel aus der Drogerie bekämpfen, sollte unter allen Umständen ein Dermatologe zurate gezogen werden, der einen Behandlungsplan mit (verschreibungspflichtigen) medizinischen Wirkstoffen erstellen kann. Durch Behandlungsansätze wie formelskin.de können Schwangere dabei auch auf den Besuch in der Praxis verzichten, da die gesamte Untersuchung digital abläuft.

Stimmungstief und Baby Blues

Der Begriff Baby Blues ist den meisten ein Begriff. Das Stimmungstief, das in den ersten Tagen nach der Geburt einsetzt, hat unter anderem hormonelle Gründe: Direkt nach einer Geburt fällt der Östrogen- und Progesteronspiegel im Körper rasant ab. Da Östrogen im Gehirn Stimmungen stabilisiert und Depressionen entgegenwirkt, macht sich die gesunkene Konzentration durch Stimmungseinbrüche und starke Niedergeschlagenheit bemerkbar. Zusätzlicher Stress, wie etwa Komplikationen bei der Geburt, verstärkt dieses Gefühl.

In der Regel klingen die Symptome nach einigen Tagen von allein wieder ab. Viel Ruhe und ein verständnisvolles Umfeld können neue Mütter bei einer schnellen Erholung unterstützen. Gehen die Symptome jedoch auch nach mehreren Wochen nicht zurück, kann es sich auch um eine sogenannte Wochenbettdepression handeln. Je nach Schweregrad sollte hier professionelle Hilfe eingeschaltet werden. Diese kann die Form einer Gesprächstherapie haben, aber auch Familien- und Partnertherapien können junge Eltern dabei unterstützen, sich in ihrer neuen Rolle zurechtzufinden.

Haarausfall

Etwa 3 Monate nach der Geburt bemerken viele Mütter einen erhöhten Haarverlust, der etwa ein halbes Jahr andauert. Auch hier liegt die Ursache bei der Veränderung im Östrogenspiegel: Das Hormon verlängert während der Schwangerschaft die Wachstumsphasen der Haare, weshalb sie um etwa 10 % dichter erscheinen als sonst. Nach der Geburt verkürzt sich der Wachstumszyklus, wodurch alle “überschüssigen” Haare auch wieder ausfallen. Der Haarausfall hört von allein wieder auf und etwa 9 Monate nach der Geburt sind die Haare genauso dicht wie vor der Schwangerschaft.

Stillen

Neben dem Abbau von Östrogen und Progesteron kommt es nach der Geburt gleichzeitig zu einer erhöhten Produktion von Prolaktin und Oxytocin, also Hormonen, die den Milchfluss einleiten und das Stillen ermöglichen. Ein hoher Prolaktin-Spiegel verhindert außerdem einen Eisprung und eine erneute Schwangerschaft – allerdings nur, wenn regelmäßig gestillt wird. Auf eine sichere Verhütung solltest du daher auch im Zeitraum nach der Schwangerschaft achten.

Wann normalisiert sich der Hormonhaushalt wieder?

Wann genau der Hormonhaushalt sich wieder normalisiert hat, ist von Mutter zu Mutter verschieden. Die physiologischen Umstellungen des Wochenbetts geschehen im Regelfall in der 6. bis 8. Woche nach der Geburt und dienen besonders der Heilung von den Geburtsverletzungen. Die Umstellung des Hormonhaushalts dauert jedoch deutlich länger: etwa 9 Monate benötigt der Körper, bis sich die Hormonkonzentration in allen Aspekten wieder normalisiert hat. In der Zwischenzeit kann auch die Beratung eines Gynäkologen dabei helfen, diese Veränderungen zu verstehen und eine individuelle Einschätzung der eigenen Situation zu treffen.

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