Ich habe bereits mehrere Bücher des renommierten Neurobiologen Gerald Hüther gelesen. Erst vor Kurzem ist mir allerdings dieses Kinderbuch von ihm begegnet. Da mein Sohn gerade genau im richtigen Alter dafür ist, freue ich mich sehr in dieser Rezension davon zu berichten.

Inhaltsangabe

Allgemeine Informationen

Aufnahme des Buchcovers.

Das Buch "Gehirnforschung für Kinder" trägt den Untertitel "Felix und Feline entdecken das Gehirn" und wurde von Gerald Hüther und Inge Michels gestaltet. Es richtet sich an Kinder zwischen 4 und 10 Jahren, also Vorschul- und Grundschulkinder, sowie deren Eltern. Das Buch erschien bereits im Februar 2009 im Kösel-Verlag.

Als gebundenes Buch kostet es 16,00€, die Kindle-Variante kostet 11,99€. Du kannst es entweder auf Amazon oder in deinem Lieblingsbuchhandel kaufen.

Die Autoren

Gerald Hüther ist ein bekannter deutscher Neurobiologe. Er arbeitet zudem als Autor und hat die Akademie für Potentialentfaltung gegründet, in welcher er im Vorstand sitzt. Weitere Informationen über die Akademie für Potentialentfaltung findest du auf der Website www.akademiefuerpotentialentfaltung.org.

Auf seiner Website www.gerald-huether.de kann ich außerdem lesen, dass er sich v.a. mit den wissenschaftlichen Themenfeldern "Einfluss früher Erfahrungen auf die Hirnentwicklung, Auswirkungen von Angst und Stress und Bedeutung emotionaler Reaktionen" beschäftigt.

Zu seinen weiteren Büchern zählen unter anderem Würde: Was uns stark macht - als Einzelne und als Gesellschaft, Jedes Kind ist hoch begabt: Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen, Männer - Das schwache Geschlecht und sein Gehirn und Was wir sind und was wir sein könnten: Ein neurobiologischer Mutmacher. Einige Bücher hat er zudem mit anderen Autoren wie André Stern, Uli Hauser oder Herbert Renz-Polster gemeinsam geschrieben.

Einige Gedanken zum Thema "Lernen und Wissen" bei Kindern, unabhängig von dem Buch "Gehirnforschung für Kinder", erklärt Gerald Hüther in dem folgenden Video.

Inge Michels ist Mutter zweier Töchter und lebt gemeinsam mit ihrer Familie in Bonn, wie auf ihrer Vorstellung als Autorin bei www.randomhouse.de lesen kann. Sie wurde 1962 geboren. Inge Michels ist Moderatorin zu familien- und bildungspolitischen Themen und arbeitet zudem als freie Fachjournalistin.

Der Inhalt

Das Buch ist unterteilt in zwei Teile, einen Teil für Kinder und einen Teil für Erwachsene.

In dem Abschnitt für Kinder schauen sich Felix und Feline gemeinsam ein Buch über Menschen, Tiere und Pflanzen an. Sie betrachten dabei zunächst ganz in Ruhe die Abbildung einer Zwiebel, weil sie selbst vor einigen Tagen eine Blumenzwiebel eingepflanzt haben. Dann fällt den beiden Kindern auf, dass das menschliche Gehirn einer Zwiebel ähnelt und finden das sehr spannend.

Detailaufnahme einer Innenseite.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wächst die Zwiebel immer weiter. Die Kinder lernen, was die Blumenzwiebel zum Wachsen braucht und was ihr nicht gut tut. Dabei übertragen sie ihre Beobachten immer wieder auch auf sich selbst, also auf eigene Erfahrungen und damit die "Gehirnzwiebel".

Eine weitere Detailaufnahme einer Innenseite.

Anschließend folgt die "Kleine Zwiebelkunde für Erwachsene", wo das Gehirn mit seinen groben Bereichen noch etwas genauer beschrieben wird. Die Autoren gehen darauf ein, wie lernen funktioniert und was das Lernen behindert. Außerdem werden die beiden Grundbedürfnisse nach Verbindung und Nähe auf der einer Seite und nach Autonomie und Weiterentwicklung auf der anderen Seite erklärt.

Detailaufnahme des Beginns des Abschnitts für Erwachsene.

Dabei werden immer wieder die Zusammenhänge zur vorherigen Geschichte erläutert und somit die theoretischen Hintergründe verdeutlicht.

Detailaufnahme einer Innenseite auf dem Erwachsenenteil.

Meine Meinung und die meines Sohnes

Meinem 5-jährigen Sohn hat das Buch gut gefallen, so sagt er. Er wollte es auch direkt von Anfang bis Ende vorgelesen haben. Als wir Pausen machten, überlegte er, was die Zwiebel wohl noch brauchen könnte. Er fand es spannend, was eine Zwiebel alles benötigt, um zu wachsen. Passend war dabei, dass dies auch im Kindergarten gerade thematisiert wurde. Die Zusammenhänge zum Gehirn waren für ihn nicht immer so einfach nachvollziehbar. Ich denke, dass er mit zunehmendem Alter immer mehr davon verstehen wird. Damit wächst das Buch eine ganze Zeit lang mit.

Den Vergleich des Gehirns mit der Zwiebel finde ich persönlich sehr passend. Einige Zusammenhänge werden jedoch nicht direkt deutlich, was ich in diesem Zusammenhang jedoch auch nicht notwendig finde. So gibt die Geschichte eine gute Einführung in die Funktionsweise des Gehirns für Kinder.

Die Erläuterungen für Erwachsene finde ich hier sehr passend und, genau wie die Geschichte für Kinder, nicht zu komplex oder tiefgehend. Es werden die grundlegenden Bereiche des Gehirns erklärt und was zum Lernen wirklich wichtig ist. Es wird deutlich, dass das heutige Schulsystem keine optimale Voraussetzung für das Lernen schafft.

Insgesamt und zusammenfassend finde ich das Buch einen guten Einstieg für Kinder (und Erwachsene) in das Gehirn und seine Funktionsweise. Anfangs zunächst hauptsächlich auf der Ebene der Zwiebel, später werden die Zusammenhänge zum Gehirn sicher noch deutlicher und damit besser verstanden.

Deine Meinung

Kennst du das Buch bereits? Erinnert dich das Buch an ein ähnliches Buch? Oder fällt dir sonst etwas zu dem Thema ein? Was findest du zum Thema Gehirn und Lernen wichtig zu wissen für Kinder?

Schreib es mir gerne in einem Kommentar.