Es ist ein verbreiteter Mythos, dass Stillen eine gute Form der Empfängnisverhütung sei. Das ist nämlich nur teilweise richtig. Stillen verringert zwar die Chancen, schwanger zu werden, aber nur, wenn die Mutter ausschließlich stillt und die Abstände nicht größer als vier Stunden sind.

Eine Frau, die nicht sofort wieder schwanger werden möchte, sollte also verhüten und Verhütungsmethoden vermeiden, die Östrogen anwenden, weil dieses Hormon die Milchproduktion verringert.

Hier findest du einen Überblick über sichere Verhütungsmethoden.

Option #1: Minipille

Wie alle hormonellen Verhütungsmethoden kann die Minipille zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen führen. Sie enthält nur Gestagen, daher gilt sie als sicher für stillende Mütter.

Wie bei vielen anderen gestagenhaltigen Verhütungsmitteln kann eine Frau mit der Einnahme der Minipille sechs bis acht Wochen nach der Entbindung beginnen. Diese Verhütungsmethode ist zwischen 87 und 99,7 Prozent wirksam.

Den besten Erfolg hat diese Methode, wenn die Anwenderin daran denkt, die Pille jeden Tag und zur gleichen Tageszeit einzunehmen, um den Hormonspiegel konstant zu halten.

Es gibt hier viele Präparate, etwa Illina, Leios und Leona-Hexal mit Levonorgestrel und Minipillen der neuen Generation mit Desogestrel wie Desogestrel Aristo und Lamuna.

Option #2: Spirale

Intrauterinpessare (IUPs) sind zu mehr als 99 Prozent wirksam und damit die effektivste Empfängnisverhütung. Spiralen sind eine Form der lange wirksamen reversiblen Verhütung. Es gibt zwei verschiedene Arten von Spiralen: hormonelle und nicht-hormonelle.

Hormonspiralen enthalten Progestin, eine synthetische Form des Hormons Progesteron. Das Hormon verdickt den Zervixschleim, um zu verhindern, dass Spermien die Gebärmutter erreichen. Alle erhältlichen Optionen mit Hormonen bieten drei bis fünf Jahre Schutz.

In Deutschland sind auch nicht hormonelle Spiralen erhältlich. Sie verwenden eine kleine Menge Kupfer, um die Bewegung der Spermien zu stören.

Option #3: Barrieremethoden

Diese Methoden verhindern, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen und die Eizelle befruchten.

Kondome

Die bekannteste Methode sind Kondome, die es in vielen Varianten gibt.

Bei perfekter Anwendung sind Kondome zu 98 Prozent wirksam. Das bedeutet, dass ein Paar sie bei wirklich jedem Geschlechtsverkehr verwendet. Bei typischer Anwendung sinkt diese Zahl auf 82 Prozent Wirksamkeit.

Schwamm, Verhütungskappe oder Diaphragma

Der Schwamm ist ein Stück Polyurethanschaum, das in die Vagina eingeführt wird. Er verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Bei typischer Anwendung ist er zu 88 Prozent wirksam.

Ein Verhütungsschwamm enthält Spermizid, sodass er nicht nur Spermien mit einer Barriere blockiert, sondern auch Chemikalien absondert, die Spermien immobilisieren und abtöten.

Eine Verhütungskappe oder Portiokappe kann bis zu sechs Stunden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingesetzt werden. Sie ist zu 71 bis 86 Prozent wirksam.

Ein Diaphragma ist ein flexibler und mit Silikon überspannter Federring zum Einführen in die Vagina. Es passt über den Gebärmutterhals, um zu verhindern, dass Spermien die Gebärmutter erreichen. Ein Arzt muss ein Diaphragma anpassen, da sich der Gebärmutterhals nach einer Geburt verändert. Diese Methode ist zu etwa 60 Prozent wirksam.

Option #4: Implantat

Ein Verhütungsimplantat mit Gestagen ist zu 99 Prozent wirksam und nur auf Rezept erhältlich. Dieses kleine, stabförmige Gerät ist etwa so groß wie ein Streichholz. Ein Arzt wird das Implantat unter die Haut des Oberarms einsetzen. Einmal eingesetzt, kann das Implantat bis zu vier Jahre lang eine Schwangerschaft verhindern.

Option #5: Verhütungsspritze

Die Depo-Provera-Spritze ist eine lang anhaltende Form der verschreibungspflichtigen Empfängnisverhütung. Die Spritze mit dem Hormon Gestagen bietet jeweils drei Monate Schutz. Diese Methode ist zu etwa 97 Prozent wirksam.

Option #6: Natürliche Familienplanung

Schließlich gibt es noch Methoden der natürlichen Familienplanung, die eine sehr genaue Anwendung voraussetzen, wobei eine Frau genau die Länge ihres Zyklus und den Zervixschleim beobachtet, der aus der Vagina kommt, und mit einem speziellen Thermometer Temperaturspitzen erkennt, die helfen, den Eisprung anzuzeigen.

Fazit

Nun konntest du die verschiedenen Verhütungsmethoden für die Stillzeit kennenlernen. Um eine passende Möglichkeit für dich zu finden, lass dich am besten von deiner Frauenärztin beraten.