Ich werde immer mal wieder gefragt, ob ich denn auch das Tragen und Windelfrei gut kombinieren kann oder ob ich mit Tragetuch oder Tragehilfe meinem Baby nicht doch besser eine Windel anziehen sollte. Meine Erfahrungen habe ich daher in diesem Artikel einmal aufgeschrieben.

Zunächst einmal heißt "Windelfrei" nicht zwangsläufig, dass mein Baby gar keine Windeln tragen darf. Es ist vielmehr eine Methode, die das Augenmerk auf die Kommunikation zwischen Eltern (oder anderen Bezugspersonen) und ihrem Baby bezüglich der Ausscheidungen legt. Hintergrund ist dabei, dass auch Babys nicht "beschmutzt" sein wollen und daher auch in der Lage sind auszudrücken, wenn sie mal müssen. Viele Eltern nutzen als Backup, also als Sicherheit, falls doch etwas daneben geht, eine (Stoff-)Windel.

Lerne die Windelfrei-Methode in meinem Online-Kurs kennen

Inzwischen habe ich zum Thema einen Online-Kurs verfasst. Zu diesem kannst du dich über meine Website anmelden, erhälst Zugangsdaten zum Lernportal und kannst ganz nach deinem Zeitplan die Windelfrei-Methode lernen. Weitere Informationen findest du bei meinem Online-Kurs Windelfrei.

Wir nutzen oft eine dünne Stoffwindel oder eine einfache Einlage als Backup. Dieses benötigten wir mal häufiger, mal seltener. Ich finde das Praktizieren von Windelfrei aber gerade beim Tragen sehr einfach. Dabei bin ich in direktem Körperkontakt mit meinem Baby und merke so Unruhe oder Körperspannung viel schneller. Dann kann ich mein Baby herausnehmen und es abhalten. Meine Tochter drückt sich bspw. oft weg oder "knurrt", wenn sie mal muss und gerade getragen wird.

Letztendlich war es für mich auch egal, womit ich getragen habe. Am Anfang, als der Abstand zwischen Signal und Ausscheidung noch sehr klein war, war es praktisch, etwas zu nutzen, was ich schnell ablegen kann. Mit etwas Übung geht das sowohl mit Tragetuch, Ring-Sling und auch verschiedenen Tragehilfen aber wirklich schnell.

Wer kein Backup nutzen möchte, gleichzeitig jedoch Angst hat, selbst nass zu werden, kann ein Gästehandtuch dazwischen legen. Ansonsten würde ich beim Tragesystem einen leicht waschbaren Stoff wie Baumwolle empfehlen und nicht zu dicke Polsterungen, damit im Zweifelsfall eben doch einfach gewaschen werden kann und keine lange Trockenzeit benötigt wird. Auf seltene, teure Materialien bzw. Tragetücher würde ich verzichten, wenn mein Baby keine Windel trägt. Dann wäre der Ärger groß, sollte doch etwas daneben gehen.

Für die Kleidung empfiehlt sich etwas "Abhaltefreundliches" wie bspw. Splitpants, Stulpen oder lange Socken. Für den Winter gibt es spezielle Abhalteoveralls, die einen langen Reißverschluss haben, sodass der untere Bereich leicht und schnell geöffnet werden kann.

Am Anfang würde ich außerdem gerade nach dem Aufwachen einmal abhalten und auch sonst auf Signale achten.

Insgesamt hilft es sehr, das ganze Thema ohne Druck anzugehen und "Unfälle" mit Humor zu nehmen.

Bildquelle:

Das Titelbild kommt von unsplash.com.